Inzwischen ist mit 34% die beliebteste Zahlungsmethode im Netz die Nutzung eines Online-Bezahldienstes wie etwa PayPal. In den letzten Jahren haben sie damit die Zahlung auf Rechnung überholt, die nur noch in etwa 27% ausmacht. Die Plätze dahinter belegen Lastschrift bzw. Kreditkarte.
Wenn Sie sich für ein Online-Bezahlsystem entscheiden, gibt es unterschiedliche Methoden:
- Sie bezahlen Ihren Einkauf über den Dienstleister. Er überweist die fällige Summe an den Shop und zieht diese Summe später von Ihrem Girokonto ein oder er belastet die hinterlegte Kreditkarte.
- Sie nutzen den Dienstleister und loggen sich darüber in Ihrem Online-Banking ein. Die Kaufsumme wird in diesem Fall direkt von Ihrem Girokonto abgebucht.
- Sie laden eine Prepaid-Kreditkarte auf und hinterlegen diese bei einem Bezahlsystem. Mit dem Guthaben können Sie bei teilnehmenden Shops einkaufen.
Bezahlsysteme oft kostenlos
Die meisten Online-Bezahlsysteme sind kostenlos nutzbar. Dienste wie PayPal verlangen von den teilnehmenden Händlern Transaktionsgebühren, um das Angebot für Privatkunden kostenlos zu halten. Bei manchen Anbietern wie zum Beispiel Wirecard müssen Sie für das Aufladen der Prepaid-Kreditkarten bezahlen. Weitere Zusatzdienste wie Überweisungen an andere sind bei Online-Bezahldiensten üblicherweise mit Kosten verbunden.
Online-Bezahlsysteme in Deutschland
Im Folgenden stellen wir Ihnen acht in Deutschland gängige Online-Bezahlsysteme vor.
PayPal
PayPal ist ein Bezahlsystem, das ebay gehört. Kunden eröffnen zunächst ein PayPal-Konto, in dem sie entweder ihre Bankverbindung oder eine Kreditkarte hinterlegen. PayPal kann für die Bezahlung von Einkäufen in Online-Shops oder für Überweisungen genutzt werden. Wenn Sie mit PayPal online einkaufen, werden Sie zunächst auf die Bezahlseite von PayPal weitergeleitet. Dort loggen Sie sich mit Ihren Zugangsdaten ein und bestätigen den Kauf. Danach überweist der Bezahlanbieter den Betrag sofort auf das PayPal-Konto oder das Bankkonto des Händlers. Der Betrag wird anschließend von Ihrem Girokonto eingezogen oder wahlweise wird die hinterlegte Kreditkarte belastet.
Bei manchen Online-Shops ist auch eine PayPal-Expresszahlung möglich. In diesem Fall werden alle Rechnungsdaten sowie die Anschrift aus Ihrem PayPal-Konto übernommen und Sie müssen diese Angaben nicht separat im Shop hinterlegen. Der Einkauf kann dann schneller abgeschlossen werden.
Vorteile | Nachteile |
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Klarna
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Click&Buy
Das Click&Buy-System gehört zu 100 Prozent der Deutschen Telekom AG. Die Funktionsweise ist ähnlich wie bei PayPal. Sie legen zunächst ein eigenes Konto an und hinterlegen dort Ihre Bankverbindung, eine Kreditkarte oder beides. Wenn Sie in einem Online-Shop einkaufen, werden Sie zur Abwicklung des Einkaufs auf die Website von Click&Buy weitergeleitet. Dort loggen Sie sich mit Ihren Zugangsdaten ein und bestätigen den Einkauf.
Der Bezahldienstleister überweist den Betrag direkt an den Online-Shop und zieht das Geld später von Ihrem Bankkonto ein oder belastet die hinterlegte Kreditkarte mit dem Rechnungsbetrag.
Vorteile | Nachteile |
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Skrill (ehemals Moneybookers)
Das Bezahlsystem von Skrill stammt aus England und ist ursprünglich mit dem Namen „Moneybookers“ gestartet. Um Skrill zu verwenden, muss zunächst ein eigenes Kundenkonto angelegt werden. Dort können Sie über eine Kreditkarte oder Ihr Girokonto Geld aufzahlen. Später haben Sie die Möglichkeit, das Prepaid-Guthaben von Skrill für Einkäufe im Internet oder für Online-Dienstleistungen zu nutzen. Auf Wunsch können Sie eine Skrill-Prepaid-MasterCard beantragen, mit der Sie auch Geld von Ihrem Skrill-Konto an Geldautomaten abheben können.
Neben der Möglichkeit, mit Skrill online zu bezahlen können Sie das Konto auch für Überweisungen nutzen. Der Empfänger muss hierfür kein Konto bei Skrill haben.
Vorteile | Nachteile |
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Giropay
Giropay wurde von der deutschen Kreditwirtschaft entwickelt, damit Verbraucher sichere Online-Einkäufe ohne Kreditkarte durchführen können. Das System wird unter anderem von Sparkassen, der Postbank sowie den Volks- und Raiffeisenbanken unterstützt. Für die Nutzung von Giropay wird kein separates Konto benötigt. Sie müssen lediglich Online-Banking nutzen und Ihr Girokonto für Giropay legitimieren. Wenn Sie mit Giropay online einkaufen, werden Sie direkt von der Website des Online-Händlers über eine sicherer Verbindung zum Online-Banking Ihrer Bank weitergeleitet. Von dort führen Sie die Zahlung mit Hilfe Ihres PIN-/TAN-Systems sofort durch. Giropay garantiert dem Händler auf diese Weise, dass er die Zahlung erhält. Für Händler bedeutet Giropay demnach ein geringes Ausfallrisiko.
Giropay kann auch mit anderen Bezahlsystemen wie PayPal oder Click&Buy kombiniert werden.
Vorteile | Nachteile |
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Wirecard
Das Bezahlsystem von Wirecard wurde in Bayern entwickelt. Der Anbieter hat seinen Sitz in München. Das Prinzip von Wirecard ist einfach. Zunächst eröffnen Sie ein Konto für Wirecard. Sie erhalten dann eine virtuelle Prepaid-Kreditkarte, auf die Sie Geld aufladen können. Zuvor müssen Sie Ihr Konto über eine SMS verifizieren, die Ihnen der Anbieter an die hinterlegte Mobilfunknummer sendet.
Sobald Sie Guthaben von Ihrem Girokonto auf die Kreditkarte geladen haben, können Sie damit online wie mit einer gewöhnlichen Kreditkarte einkaufen. Überweisungen an andere Inhaber einer Wirecard sind ebenfalls möglich. Hierfür benötigen Sie allerdings die Freischaltung für das Mobile-TAN-Verfahren.
Vorteile | Nachteile |
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Paysafecard
Das Bezahlsystem Paysafecard wurde in Österreich entwickelt. Es ermöglicht das Bezahlen von Waren oder Dienstleistungen im Internet, ohne dass dafür ein eigenes Konto oder eine Kreditkarte benötigt werden. Zunächst kaufen Sie sich eine Paysafecard an einer der Verkaufsstellen in Ihrer Nähe. Sie haben die Wahl, Karten für Beträge zwischen zehn und 100 Euro zu kaufen.
Wenn Sie einen Online-Shop besuchen, der Zahlungen per Paysafecard akzeptiert, können Sie mit Ihren Karten online einkaufen. Beim Bezahlen geben Sie einfach die PIN ein, die auf Ihrer Karte steht. Für Nutzer unter 18 Jahren bietet Paysafecard eine eigene Karte an, um zu verhindern, dass Jugendliche jugendgefährdende Waren im Internet einkaufen.
Vorteile | Nachteile |
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Sofortüberweisung.de
Das System Sofortüberweisung.de wird von der bayerischen Sofort GmbH betrieben. Dabei handelt es sich um ein Vorkassesystem, mit dessen Hilfe Online-Banking-Nutzer direkt online bezahlen können. Für die Nutzung von Sofortüberweisung.de wird kein separates Konto benötigt.
Sobald Sie bei einem teilnehmenden Online-Shop einkaufen und Sofortüberweisung.de auswählen, können Sie über eine sichere Datenverbindung direkt auf Ihr Online-Banking zugreifen. Sie legitimieren sich mit Ihrer Kontonummer und Ihrer PIN. Anschließend bestätigen Sie den Kauf mit einer TAN. Der Anbieter bestätigt dem Händler dadurch die Zahlung und der Händler gibt die Ware ähnlich wie bei der Zahlungsart Vorkasse sofort frei.
Vorteile | Nachteile |
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Paydirekt
Paydirekt ist ein Online-Bezahlsystem, das von deutschen Sparkassen und Raiffeisen-Volksbanken entwickelt wurde und an dem heute viele weitere Banken teilnehmen. Voraussetzung für die Verwendung von Paydirekt ist, dass Sie Online-Banking nutzen und Ihre Bank an dem System teilnimmt. Über Ihr Online-Banking-Portal melden Sie sich für das Paydirekt-Bezahlsystem an. Anschließend können Sie Ihre Online-Einkäufe via Paydirekt bezahlen.
Wenn der Händler Paydirekt unterstützt, werden Sie beim Einkauf auf die Paydirekt-Seite weitergeleitet. Sie müssen den Kauf dann nur mit einem Benutzernahmen und einem Passwort durchführen. Nach der Bestätigung des Kaufs mit einer TAN wird der fällige Betrag anschließend von Ihrem Konto abgebucht.
Vorteile | Nachteile |
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Sicherheit und Risiken
Das Bezahlen im Internet birgt heute immer die Gefahr, dass Daten abhandenkommen. Wenn Sie zum Beispiel Ihre Kreditkartendaten bei einem Online-Händler hinterlegen, müssen Sie dem Händler vertrauen, dass er diese Daten vor fremdem Zugriff schützt.
Entscheiden Sie sich für einen Drittanbieter, liegen Ihre Zahlungsdaten auf deren Servern und Sie haben keinen direkten Zugriff darauf. Auch hier müssen Sie dem Anbieter Vertrauen in die Datensicherheit schenken. Wenn Sie dieses Vertrauen nicht haben, können Sie auf Bezahlsysteme setzen, die mit Prepaid-Kreditkarten arbeiten. Damit verringern Sie die Gefahr von Datenklau.
Für Käufer ist die mit Abstand sicherste Bezahlmöglichkeit der Kauf auf Rechnung. Der Kunde kann hier darauf warten, bis die Ware ankommt und diese in Ruhe überprüfen. Bezahlt wird schlussendlich nur was auch wirklich vom Kunden behalten wird. Für Verkäufer hingegen stellt die Zahlung mit Kreditkarte die sicherste Zahlungsmethode dar. Die Bank zieht das Geld von der Bank des Kunden ab und überweist es an den Verkäufer. Somit übernimmt die Bank zusätzlich die Verantwortung für die sichere Abwicklung der Zahlung.
Allgemein ist es empfehlenswert, dass Sie Ihre Passwörter keinen fremden Personen weitergeben. Am besten ist es, wenn nur Sie selbst Ihre Zugangsdaten für Online-Bezahlsysteme kennen. Wichtig ist, dass Sie Ihre Passwörter regelmäßig wechseln, um Missbrauch vorzubeugen. Außerdem sollten Sie das Passwort nicht zu einfach wählen.
Achten Sie darüber hinaus darauf, dass die Datenverbindung beim Bezahlvorgang durch eine https-Verbindung verschlüsselt wird. Sie erkennen diese Sicherheitseinrichtung, wenn vor der Internetadresse der Bezahlseite ein https:// steht.
Gibt es Risiken bei der Nutzung von Online-Bezahlsystemen?
Internetbasierte Bezahlsysteme bergen zahlreiche Risiken. Das größte Risiko besteht im Datendiebstahl. Werden Ihre Daten von Kriminellen übernommen, reicht der Zugang zu manchen Bezahlsystemen wie PayPal aus, um sofort online Einkäufe zu bezahlen. Da manche Systeme auch keine Stornierung vorsehen, ist es für Verbraucher schwer, nach einem Datendiebstahl an ihr Geld zu kommen.
Wenn Sie sich für einen Drittanbieter fürs Bezahlen im Netz entscheiden, hängt das Risiko auch von der Seriosität des Anbieters sowie dem Schutz Ihrer Daten durch diesen Anbieter ab. Zugleich bergen Online-Bezahlsysteme das Risiko, dass Verbraucher den Überblick über Ihre Zahlungen verlieren, da die Beträge von unterschiedlichen Karten abgebucht werden können und nicht taggleich gebucht werden.
Der Ernstfall: Was, wenn Geld widerrechtlich abgebucht wurde?
Wenn Sie feststellen, dass widerrechtlich Geld von Ihrem Konto abgebucht wurde, können Sie einen sogenannten Lastschriftwiderspruch einlegen. Nutzen Sie Online-Banking, ist der Widerspruch direkt über das Internet durchführbar. Sie wählen einfach die betreffende Buchung aus und widersprechen der Abbuchung von Ihrem Konto. Bei manchen Anbietern wie Click&Buy oder PayPal können Sie Einkäufe auch stornieren und so das Geld auf Ihr Konto zurückbuchen lassen.
Wenn Sie eine widerrechtliche Abbuchung durch einen Händler entdecken, können Sie diesen auch direkt per Mail oder durch einen Anruf zur Rückbuchung auffordern. Gibt es Abbuchungen, die Ihnen verdächtig vorkommen, nehmen Sie am besten gleich Kontakt zu Ihrer Bank auf. Im Falle einer Phishing-Attacke kann die Bank gleich die entsprechenden Schritte einleiten und Ihr Konto sperren.
Teils Absicherung durch Hausratversicherung
Manche Hausratversicherungen bieten eine Absicherung bei Phishing-Angriffen und leisten eine Erstattung bei finanziellem Verlust. Informieren Sie sich am besten über die Konditionen bei Ihrer Versicherung.
Sonderfall Mobile Payment?
Bei Mobile Payment handelt es sich um Bezahlsysteme, für die ein Smartphone oder Tablet benötigt werden. Um eine erfolgreiche Transaktion über das Mobilgerät durchzuführen, wird eine stabile Mobilfunkverbindung oder eine mobile Internetverbindung benötigt. Grundsätzlich gehört Mobile Payment nicht zu den Internet-Bezahlsystemen, da diese Zahlmethode überwiegend für Einkäufe in Ladengeschäften oder zum Bezahlen in Restaurants gedacht ist.