Insbesondere bei älteren Immobilien sollten Heizsysteme deshalb regelmäßig erneuert werden. Denn: Je veralteter die Heizungen im eigenen Haus, desto höher die Heizkosten – meist verbrauchen ältere Objekte dreimal so viel Energie wie Neubauten. Aus diesem Grund ist eine energieeffiziente Modernisierung wichtig.
Was ist eine energieeffiziente Modernisierung?
Eine solche Modernisierung ist dann gegeben, wenn die Heizsysteme in Ihrer Immobilie die Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) erfüllen. Die Energieeinsparverordnung war Teil des deutschen Wirtschaftsverwaltungsrechtes und wurde zum 1. November 2020 durch das Gebäudeenergiegesetz abgelöst. Durch das Gebäudeenergiegesetz werden die europäischen Vorgaben zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden vollständig umgesetzt und integriert somit die Regelung des Niedrigstenergiegebäudes in das vereinheitlichte Energieeinsparrecht.
Diese Erneuerung bringt etliche Vorteile mit sich:
- Ihre Heizkosten werden reduziert
Moderne Heizsysteme verbrauchen rund 30 Prozent weniger Energie als die veralteten Anlagen. Auf diese Weise können Sie Ihre Heizkosten also um ein Drittel reduzieren. - Der Wert der eigenen Immobilie wird gesteigert
Je besser das Heizsystem, desto wertvoller das Gebäude. Dies lohnt sich insbesondere für Vermieter, da sie die Mieteinnahmen entsprechend anpassen können. Doch auch Eigenheimbesitzer profitieren von der Wertsteigerung. - Die Umwelt wird geschont
Neue Heizsysteme stoßen bis zu 30 Prozent weniger CO2 aus. Mit einer Modernisierung tragen Sie demnach Ihren Teil zum Umweltschutz bei.
Wenn Sie Ihre Heizung modernisieren, können Sie zudem vergleichsweise lange davon profitieren. Die durchschnittliche Lebensdauer für moderne Heizsysteme wird liegt zwischen 15 und 20 Jahren – die genaue Nutzungsdauer hängt dabei vom gewählten System und den einzelnen Heizkomponenten ab.
Fördermöglichkeiten im Überblick
Ein neues Heizsystem in die eigene Immobile einzubauen, kann durchaus teuer werden. Damit Sie die Kosten jedoch nicht allein tragen müssen, besteht die Möglichkeit, eine Förderung für die Heizung zu beantragen. Dabei gibt es überwiegend zwei Förderer, die hierfür in Betracht kommen:
- Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)
- Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)
Die verschiedenen Zuschussarten
In der nachstehenden Tabelle haben wir die KfW-Förderung zur neuen Heizung sowie die BAFA-Förderung gegenübergestellt. Bei den angegebenen Programmen handelt es sich um verschiedene Zuschüsse:
Programm | Wie hoch ist die maximale Förderung? | Welche Konditionen gibt es? | Wann wird die Förderung beantragt? |
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KfW-Programm 430 Für Privatpersonen mit Ein- oder Zweifamilienhäusern; maximal 2 Wohneinheiten; Bauantrag vor dem 01.02.2002 |
Maximal 15 Prozent der Kosten pro Wohneinheit oder 7.500 Euro | Beauftragung Energieberater; hydraulischer Abgleich erforderlich Kombinierbar mit Kesselaustauschbonus der BAFA |
Bevor Sanierungsmaßnahmen beginnen |
BAFA Basisförderung Solarthermie Für Besitzer von Bestandsbauten; Heizung seit mindestens zwei Jahren vorhanden |
Warmwasserbereitung bis 10 m2 mindestens 500 Euro oder 50 Euro/m2; Solaranlage bis 14 m2 2000 Euro oder 140 Euro/m2 | Hydraulischer Abgleich erforderlich Kombinierbar mit BAFA Kesselaustauschbonus |
Maximal neun Monate nach Inbetriebnahme der Anlagen |
BAFA Kesselaustauschbonus Wer seinen Kessel ohne Brennwerttechnik durch einen Brennwertkessel ersetzt |
500 Euro | Hydraulischer Abgleich erforderlich Kombinierbar mit BAFA Basisförderung Solarthermie |
Bei BAFA anzufragen |
Welche Kredite werden vergeben?
Neben dem KfW-Zuschuss zur Heizung können auch diverse KfW-Kredite beantragt werden. Darüber hinaus stellt die Deutsche Kreditbank AG (DKB) Kredite zur Verfügung:
Programm | Wie hoch ist der maximale Kredit? | Welche Konditionen gibt es? | Wann wird der Kredit beantragt? |
---|---|---|---|
KfW-Programm 151/152 Bauantrag vor dem 01.02.2002; Wohngebäude |
50.000 Euro | Zehn Jahre Zinsbindung; 0,75 Prozent Effektivzins; tilgungsfreie Zeit zwei bis fünf Jahre Kombinierbar bei erneuerbaren Energien mit BAFA-Zuschuss |
Bevor Sanierungsmaßnahmen beginnen |
KfW-Ergänzungskredit 167 (für Erneuerbare Energien) Wer Heizung auf erneuerbare Energien umrüstet; Heizungsinstallation vor 01.01.2009 |
50.000 Euro | Bis zu zehn Jahre Zinsbindung; 1,46 Prozent Effektivzins; zwei Jahre tilgungsfrei Kombinierbar mit BAFA-Zuschuss |
Bevor Sanierungsmaßnahmen beginnen, spätestens neun Monate danach |
DKB-Heizungsfinanzierung Keine Einschränkung, da herkömmlicher Ratenkredit |
50.000 Euro | 3,89 Prozent Effektivzins; Sondertilgungen möglich, zwölf bis 84 Monate Zinsbindung | Bevor Sanierungsmaßnahmen beginnen |
Heizungsmodernisierung: So gehen Sie vor!
Bevor Sie sich mit der Modernisierung Ihrer Heizung beschäftigen, sollten Sie erst grundlegende Fragen beantworten. Dafür ist es nötig, dass Sie Ihr aktuelles Heizsystem überprüfen:
- Welche Bauteile sind veraltet und müssen saniert werden?
- Wie hoch sind Ihre aktuellen Heizkosten?
- Wo sind mögliche Schwachstellen im Heizsystem?
- Wie alt ist Ihre derzeitige Heizung?
- Wie sind Ihr Dach und die Wärmedämmung Ihres Gebäudes beschaffen?
- Gibt es Wärmeverluste?
Wärmeverluste müssen zum Beispiel nicht nur auf eine veraltete Heizung hindeuten, sondern können auch die Folge von undichten Gebäuden sein. Deshalb ist es unerlässlich, auch die Wärmedämmung der Immobilie zu überprüfen, damit Schwachstellen in der Dämmung ausgeschlossen werden können.
Informationen ähnlicher Gebäude einholen
Zusätzlich sollten Sie die Gegebenheiten Ihres Heizsystems mit denen anderer Häuser vergleichen, die eine gleiche Bauart und eine gleiche Baugröße aufweisen. Dabei können Sie überprüfen, wie hoch die durchschnittlichen Heizkosten pro Quadratmeter sind. Auch sollten Sie kontrollieren, wie hoch der jährliche Heizspiegel ist.
Hierbei lohnt es sich, einen Blick in den eigenen Energieausweis zu werfen. In diesem ist eingetragen, wie hoch der Energieverbrauch Ihres Gebäudes. Diese Angaben werden außerdem in Heizung und Warmwasser unterteilt. Im Bereich „Vergleichswerte Endenergie“ können Sie nachvollziehen, welchem Standard Ihre Daten entsprechen. Liegen Ihre Werte im orangefarbenen bis roten Bereich? Dann wird es Zeit für eine neue Heizung.
Professionelle Energieberatung
Eine professionelle Energieberatung kann Ihnen dabei helfen, Ihr Heizsystem richtig zu analysieren. Dabei erkennt der Berater auch, wo potenzieller Optimierungs- oder Modernisierungsbedarf besteht.
Überprüfen Sie aber vorab, ob es sich wirklich um einen seriösen Energieberater handelt: Lassen Sie sich vorab Referenzen zeigen. Diese bieten Ihnen einen Einblick in die Bewertungen anderer Kunden.
Worauf ist noch zu achten?
Es lohnt sich, einen Heizungscheck nach DIN 15378 durchführen zu lassen. Dieser Heizungscheck zeigt Ihre Abgasverluste, Ihre Oberflächenverluste und Ihre Ventilationsverluste. Dadurch kann der Energieberater herausfinden, wie gut die Wärmebilanz Ihrer Heizanlage ist.
Bei einem Austausch sollte die Heizanlage außerdem ganzheitlich betrachtet werden. Berücksichtigen Sie, dass es durchaus zu Wechselwirkungen kommen kann, wenn Sie nur einzelne Bestandteile austauschen. Dies sollte unbedingt vorab überprüft werden.
Überlegen Sie auch, ob es Sinn macht, im gleichen Zug die Rohrleitungen zu erneuern.
Finanzierung der Modernisierung
Sie möchten sich eine effizientere Heizung anschaffen? Dann steht die Frage nach dem Budget offen: Können Sie den Austausch vollständig finanzieren?
Ist dies nicht der Fall, stehen Ihnen verschiedene Fördermittel zur Verfügung, die wir oben näher erläutert haben. Allerdings ist dabei zu beachten, dass sich für die verschiedenen Heizsysteme unterschiedliche Fördermöglichkeiten ergeben. Die Förderung einer Wärmepumpe gestaltet sich beispielsweise anders als die Förderung einer Gasheizung.
So lassen sich Gas- und Ölheizungen beispielsweise über die KfW fördern, während das BAFA vorrangig für Wärmepumpen, Biomasse (etwa Pelletöfen) und Solarthermie Zuschüsse sowie Kredite zur Verfügung stellt. Darüber hinaus lassen sich oftmals auch regionale Förderprogramme oder Zuschüsse nutzen – informieren Sie sich hierfür am besten bei der zuständigen Behörde Ihrer Region.
In der Regel werden von Förderern grundsätzlich solche Heizsysteme gefördert, die energieeffizient und umweltschonend arbeiten.
Arten von Heizsystemen
Möchten Sie sich ein neues Heizsystem anschaffen, haben Sie die Qual der Wahl – zahlreiche Systeme stehen Ihnen hierbei zur Verfügung. Nachstehend haben wir Ihnen die wichtigsten Heizsysteme aufgelistet.
Heizsysteme | Eigenschaften | Vorteile | Nachteile | Kosten pro Jahr |
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Zentralheizung |
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1.500 Euro |
Ölheizung |
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1.010 Euro |
Gasheizung |
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1.380 Euro |
Elektroheizung |
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2.765 Euro |
Wärmepumpe |
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1.280 Euro |
Luft-Luft-Wärmepumpe |
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1.400 Euro |
Luft-Wasser-Wärmepumpe |
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1.200 Euro |
Wasser-Wasser-Wärmepumpe |
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1.280 Euro |
Pelletheizung |
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895 Euro |
Solarthermie |
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150 Euro |
Holzheizung |
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1.200 Euro |
Infrarotheizung |
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2.661 Euro |