Vorsorge

Bei der Altersvorsorge handelt es sich um langfristige Maßnahmen, die Menschen im arbeitsfähigen Alter treffen, um ihren Lebensunterhalt im Ruhestand zu sichern. Die Altersvorsorge beruht in Deutschland auf drei Säulen: Der gesetzlichen, der betrieblichen und der privaten Altersvorsorge. Die private Altersvorsorge wird auch als Eigenvorsorge bezeichnet.

Mit der gesetzlichen Altersrente auf Basis des Generationenvertrags ist nur die Grundversorgung gesichert. Um Ihren Lebensstandard im Alter halten zu können, ist eine private Altersvorsorge Pflicht. Informieren Sie sich bei uns und schließen Sie einfach und bequem ab. Hier geht’s zu den News und zum Ratgeber 11 Tipps: Wie Sie am besten fürs Alter vorsorgen.

Viele Möglichkeiten zur Altersvorsorge

In Deutschland haben fast 90 Prozent der Erwerbstätigen Ansprüche aus der gesetzlichen Altersvorsorge in Form einer Rentenversicherung. Bei der privaten oder individuellen Altersvorsorge stehen Verbrauchern verschiedene Möglichkeiten offen. Hierzu zählen neben Lebensversicherungen auch die Kapitalanlage in Immobilien oder der Abschluss von Riester- und Rürup-Renten.

Nicht unter die Altersvorsorge fallen kurzfristige Investitionen in Wertpapiere oder Aktien sowie einfache Spareinlagen, es sei denn, sie werden in Form von Fonds gezielt für die Altersvorsorge genutzt.

Warum Altersvorsorge betreiben?

Altersvorsorge im Sinne der Eigenvorsorge wird immer wichtiger, da die Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherung immer geringer werden. Um die dadurch entstehende Versorgungslücke im Alter zu schließen oder Altersarmut zu verhindern, sollte jeder Verbraucher individuelle Maßnahmen für die Eigenvorsorge treffen.

Gesetzliche Rentenversicherung: Umlageverfahren

Die Gründe für die Kürzungen bei der gesetzlichen Rentenversicherung liegen zum einen in der Demographie und zum anderen in der geringeren Zahl an sozialversicherungspflichtigen Jobs als noch vor einigen Jahren. Die gesetzliche Rentenversicherung funktioniert nach dem Prinzip des Umlageverfahrens. Es wird auch vom sogenannten „Generationenvertrag“ gesprochen. Dabei werden die Rentenzahlungen an die heutigen Rentner von den Einzahlungen der Erwerbstätigen in die Rentenkasse beglichen.

Allerdings werden es immer mehr Rentner, sodass die aktuell erwerbstätige Bevölkerung die Rentenkassen nicht mehr ausreichend füllen kann. Diese Tendenz setzt sich fort, sodass Rentner in 20 oder 30 Jahren weniger als 67 Prozent des einstigen Nettolohns erhalten, wie sie heute noch von der gesetzlichen Rentenversicherung garantiert werden. Durch die Inflation verliert die ausgezahlte Rente zusätzlich an Kaufkraft. Trotz einiger Erhöhungen wird die Inflation kaum ausgeglichen.

Wer sollte unbedingt privat vorsorgen?

Grundsätzlich sollte jeder Arbeitnehmer möglichst frühzeitig an die Altersvorsorge und speziell die Eigenvorsorge denken. Denn es ist ein Fakt, dass sich die Versorgungslücke in der Zukunft so schnell nicht schließen lässt.

Private Altersvorsorge besonders für Frauen wichtig

Frauen sind später meist mehr von zu geringen Renten betroffen als Männer. Dies liegt zum einen daran, dass viele Frauen weniger in die Rentenversicherung einzahlen konnten als Männer, weil ihre Erziehungszeiten länger waren. Zum anderen sorgt eine weiterhin ungleiche Bezahlung zwischen Männern und Frauen für eine schlechtere finanzielle Stellung. Auf diese Weise reduzieren sich die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung ebenfalls. Frauen, die sich auf ihre Rolle als Hausfrau beschränken, sind bei der Altersvorsorge sehr schlecht gestellt. Dies gilt vor allem dann, wenn sich Ehepartner nach vielen Jahren scheiden lassen.

Frauen sollten sich deshalb frühzeitig und verstärkt um eine individuelle Altersvorsorge bemühen. So bleiben sie auch im Alter unabhängig von den Einkünften eines Partners oder einer möglichen Grundsicherung und können ihren Lebensunterhalt sichern.

Private Altersvorsorge für junge Führungskräfte

Junge Führungskräfte sind in der Regel finanziell sehr gut gestellt. Wenn sie noch keine Kinder haben und als Single leben, haben sie einen großen finanziellen Spielraum. Diese Chance kann diese Berufsgruppe sehr gut für die Altersvorsorge nutzen. In den ersten Jahren mit hohem Verdienst sollten sich junge Führungskräfte deshalb um Möglichkeiten kümmern, wie sie in ihre Altersvorsorge investieren können. Neben Lebensversicherungen, die sie zu Beginn mit hohen Prämien bedienen können, empfiehlt sich auch die Investition in Immobilien oder Fonds. Letztere können zum Beispiel mit angespartem Kapital in Form einer Einmalzahlung bedient werden.

Formen der Eigenvorsorge

Für die private Altersvorsorge oder Eigenvorsorge stehen viele verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl:

  • Wohneigentum: Die Anschaffung eines Eigenheims trägt dazu bei, dass im Ruhestand keine Miete mehr gezahlt werden muss. Somit bleibt mehr von der Rente übrig. Verbraucher sollten bei dieser Variante der Eigenvorsorge darauf achten, dass die Immobilie vor dem Eintritt ins Rentenalter abbezahlt ist. Unterstützend kann für diese Form der privaten Altersvorsorge auch Wohn-Riester genutzt werden.
  • Private Rentenversicherungen: Mit privaten Rentenversicherungen können Arbeitnehmer die Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherung ergänzen und so die Versorgungslücke schließen. Anhand der Vorausberechnungen für die spätere gesetzliche Rente können Versicherungsnehmer schon frühzeitig private Rentenversicherungstarife auswählen.
  • Riester-Rentenversicherungen: Mit der Riester-Rente profitieren rentenversicherungspflichtige Arbeitnehmer, Amtsträger und weitere Bevölkerungsgruppen von einer staatlich geförderten Form der privaten Altersvorsorge. Die Antragsteller erhalten Zulagen und Steuererleichterungen in der Einzahlphase. Das Kapital kann später auch in einen Wohn-Riester umgewandelt werden.
  • Fondssparpläne: Diese langfristigen Anlageformen können zur Altersvorsorge genutzt werden. Das dadurch erzielte Kapital kann später in eine Rente umgewandelt werden.

Eigenvorsorge als Gesundheitsvorsorge

Die Eigenvorsorge kann in Form der privaten Gesundheitsvorsorge zusätzlich erweitert werden. Hierbei geht es nicht um die Erhaltung des Lebensstandards im Alter, sondern um die Erhaltung der Gesundheit für das Alter.

Gesetzlich Krankenversicherte können ihre Gesundheitsvorsorge verbessern, indem sie eine private Krankenzusatzversicherung abschließen. Hierbei stehen verschiedene Formen zur Auswahl:

  • Zahnzusatzversicherung: Diese Versicherung deckt zusätzliche Kosten bei Zahnersatz oder anderen Behandlungen, die nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen werden. Die Zusatzleistungen entsprechen in der Regel den Leistungen der privaten Krankenkassen. Empfehlenswert ist es, die Zahnzusatzversicherung mit Mitte 40 abzuschließen, um vor hohen Behandlungskosten im Alter geschützt zu sein.
  • Pflegezusatzversicherung: Die gesetzliche Pflegeversicherung kann oftmals nicht für eine adäquate Pflege ausreichen. Mit einer solchen Zusatzversicherung sorgen Versicherungsnehmer für eine bessere Absicherung bei verschiedenen Pflegestufen.
  • Krankenhauszusatzversicherung: Um sich Chefarztbehandlungen, die Behandlung durch Spezialisten oder die Unterbringung in Einzelzimmern erstatten zu lassen, können gesetzlich Versicherte auch in diesem Bereich spezielle Zusatzversicherungen abschließen.
  • Krankentagegeld: Im Falle eines stationären Aufenthalts leistet diese Zusatzversicherung Tagegeld und ergänzt damit die Leistungen der GKV.
  • Sehhilfen: Wer auf eine Brille angewiesen ist, kann sich mit einer speziellen Zusatzversicherung vor hohen Kosten bei neuen Brillen absichern.

Tatsächlichen Versicherungsbedarf prüfen

Vor dem Abschluss einer Zusatzversicherung sollten Versicherungsnehmer immer prüfen, ob die Kosten für die Versicherungspolice im Verhältnis zum tatsächlichen Versicherungsbedarf stehen.

Betriebliche Altersvorsorge als zusätzliche Komponente

Arbeitnehmer haben bei einer Versorgungszusage durch den Arbeitgeber Anspruch auf eine betriebliche Altersvorsorge. In diesem Fall verzichtet der Arbeitnehmer auf einen Teil des Gehalts, das für die Altersvorsorge genutzt wird. Sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber können dabei von steuerlichen Vorteilen profitieren.

Altersvorsorge effizient betreiben

Wer seine Altersvorsorge effizient betreiben möchte, sollte sich am besten nicht nur auf eine Form beschränken, sondern einen Mix anstreben. So ist eine Kombination aus gesetzlicher Rentenversicherung, privater Lebensversicherung und betrieblicher Altersvorsorge zum Beispiel sehr sinnvoll.

Um die Altersvorsorge gründlich zu planen, sollten folgende Aspekte bedacht werden:

  • Wirkung der Inflation berücksichtigen: So werden bei einer Inflation von zwei Prozent aus heute 10.000 Euro in zehn Jahren lediglich 5.455 Euro.
  • Auswirkungen des Zinseszins: Verbraucher sollten hier genau einplanen, wie sich der Zinseszins auf ihre Ersparnisse auswirkt. Fehlberechnungen können zu Engpässen führen.
  • Versorgungsbedarf im Ruhestand: Es sollte genau geplant werden, wie viel Geld nötig ist, um den gewohnten Lebensstandard aufrechtzuerhalten.
  • Ausmaß individueller Versicherungen: Bei der Berechnung des Bedarfs an Altersvorsorge müssen auch mögliche Versicherungsleistungen für die private Krankenversicherung berücksichtigt werden, die im Alter sehr stark steigen können.
  • Sozialabgaben und Steuern im Alter: Die Höhe der Sozialabgaben muss bei der Ermittlung des Bedarfs an zusätzlicher Altersvorsorge ebenfalls berücksichtigt werden.

Insgesamt sollte auf die Planung der Altersvorsorge viel Zeit verwandt werden, da die einzelnen Produkte für die Eigenvorsorge in der Regel sehr komplex sind und Sachkenntnis erfordern. Verbrauchern ist es deshalb empfohlen, sich genau über Vorzüge oder Nachteile einzelner Formen der Altersvorsorge oder Produkte zu informieren.

Wie relevant ist zusätzliche Vorsorge für mich?

Um zu wissen, wie relevant das Thema Altersvorsorge für Sie ist, benötigen Sie zunächst keinen Rechner. Wer in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlt, muss mit einer Versorgungslücke rechnen. Wer sogar weniger als 40 Jahre einzahlt, kann deutliche Abstriche im Alter erwarten. Bei einer Auszahlung von weniger als 67 Prozent des letzten Nettolohns bei vollem Rentenbezug kann sich jeder ausrechnen, wie viel Rente er später hat. Reicht diese Summe nicht, um den Lebensunterhalt angemessen fortführen zu können, muss dank Eigenvorsorge aufgestockt werden.

Für Selbständige unerlässlich

Selbständige zahlen üblicherweise nicht in die gesetzliche Rentenkasse ein. Umso wichtiger ist für diese Gruppe die Eigenvorsorge. Je früher sich Selbständige um ihre Altersvorsorge kümmern, desto besser. Empfehlenswert ist es, als Selbständiger mindestens 300 Euro monatlich für die Eigenvorsorge aufzubringen, um im Alter einigermaßen abgesichert zu sein. Dabei sollte auf einen Mix an verschiedenen Produkten gesetzt werden.

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